AJW e.V. - Ambulantes Hilfezentrum feiert 10. Geburtstag

Sozialpädagogen des AJW e.V. Anne-Frank-Str. 31 leisten seit 10 Jahren sozialpädagogische Arbeit in Familien mit sozialen Problemen. Im Durchschnitt werden von einem Sozialpädagogen pro Woche 6-8 Familien betreut. Zu ihren Aufgaben gehören, den Familien für die Perspektive Orientierung zu geben und sie zu befähigen mit Problemen im Alltag besser umzugehen. Unseren Standort Anne-Frank-Str. 31 haben wir uns im Zuge der Regionalisierung des Amtes für Jugend, Soziales und Wohnen der Stadt Schwerin gewählt, um näher an den betreuenden Familien zu sein und um besser auf das soziale Umfeld eingehen zu können. Am 30. August 2002 feierten die Sozialpädagogen gemeinsam mit den Familien den 10. Geburtstag. Mit sehr viel Spaß, schönen Wetter und fantastischen Spielen wurde der Tag zu einem Höhepunkt. Wir bedanken uns recht herzlich bei allen Sponsoren, die uns dem Fest unterstützt haben. Elke Maie


Eine Alternative ist Pokrent

Alternatives Jugendwohnen e.V. feierte sein Zehnjähriges

Pokrent/sb.
"Zum ersten Mal habe ich in der U-Haft von dem Wohnheim in Pokrent gehört...." - Vor dem Mikro steht ein junger Mann und erzählt 60 Gästen freimütig, dass er für Diebstahl und Körperverletzung ein Jahr und sechs Monate kriegen sollte, und dass er eine Chance bekam. Die Chance sich in der Jugendwohngemeinschaft (JWG) Pokrent zu bewähren, statt in den Knast zu gehen. dass er gerade seine mündliche Matheprüfung für den Hauptschulabschluss mit "1" bestanden hat, erzählt nicht er, sondern seine Betreuer.
Maik ist einer von 216 Jugendlichen, strffällig geworden und mit erheblichen sozialen Problemen, die seit 1992 in der JWG des Alternativen Jugendwohnen e.V. die Chance erhielten sich zu bewähren, ein neues leben anzufangen.
In der vergangenen Woche feierten die JWG ihr zehnjägriges bestehen. Viele Gäste waren zur liebvoll von derzeit 13 Jugendlichen und ihren fünf Sozialpädagogen vorbereiteten feier gekommen. Darunter auch viele ehemalige Mitbewohner, wie Patricia aus Greifswald, die hier wieder Halt gefunden, ihren Beruf erlernt hat und nun ihr eigenes Leben führt. "Ohne Pokrent hätte ich das nicht geschafft" sagte sie. Das ist wohl das schönste Kompliment für die Mannschaft um Hausleiterin Hannelore Michaelis. Denn den aus der Bahn geworfenen Lugendlichen zu helfen, wieder ihren richtigen Weg zu finden und auch zu gehen, erfordert herz, Fingerspitzengefühl und viel, viel Geduld. Da muss auch so mancher Rückschlag verkraftet und weggesteckt werden. Ein bis zwei Jahre, manchmal auch länger bleiben die Jugendlichen in Pokrent, lernen wieder nach Regeln zu leben, bereiten sich auf eine Berufausbildung in der Jugendwerkstatt vor. Das Konzept geht auf: Bei den 216 Jugendlichen, die in Pokrent gewohnt haben, sind sofort 95% der Straffälligkeit zurückgegangen. Pokrent heißt eben Zukunft!.
brückner


Köpmarkt-Spenden helfen dem Jugendverein

Weitere Möbel für renovierten Beratungsraum
Zum l0. Geburtstag ihres Einkaufzentrums im September diesen Jahres wollten die Mieter des "Köpmarktes" Am Grünen Tal bedürftigen Schwerinern eine Freude machen und fanden Partner im Verein AJW Alternatives Jugendwohnen. In dessen Jugendhilfestation in der AnneFrank-Straße sollte eine ambulante Beratungsstelle für Familien eingerichtet werden.
Die Möbel dazu wollte die Werbegemeinschaft Köpmarkt spenden. Nach der ersten Lieferung im Spätsommer folgten zur Weihnachtsfeier des AJW-Jugndhilfvereins nun weitere Möbel. Nach den sechs Schwingstühlen und dem Clubtisch vom August vervollständigen nun eine Eck-Kommode und ein Schreibtisch mit Drehstuhl von Hoco-Möbel die Einrichtung. Insgesamt hat die Spende einen Wert von 2028 DM, davon stammen 2000 Mark aus dem Erlös der Tombola zum zehnten Köpmarkt-Jubiläum. Den Beratungsraum hatten vom AJW betreute Jugendliche zuvor fachgerecht renoviert.
Der vor zehn Jahren gegründete Verein hilft Kindern, Jugendlichen und Familien in schwierigen Lebenssituationen. Besonders der Stadtteiltreff ist Anlaufpunkt für Kinder und Jugendliche vom Dreesch. Köpmarkt-Managerin Vera Kort betont: "Unsere Werbegemeinschaft legt großen Wert auf die Unterstützung Bedürftiger nicht von irgendwo, sondern aus unserem Lebensumfeld."
Die so Beschenkten waren hoch erfreut, betont AJW-Geschäftsführerin Elke Maier, die sich freut, dass der Köpmarkt auch in Zukunft Partner ihres Vereins bleiben möchte. B. H.


Drei Manager bemühen sich um zwei Stadtteile

Projekt soll Entwicklung vom Neu Zippendorf und Mueßer Holz fördern
Neu Zippendorf/Mueßer Holz · Drei Stadtteilmanager arbeiten seit dem Jahreswechsel in Neu Zippendorf und im Mueßer Holz. Zur Zeit bemühen sich die Männer um Konzepte, wie sie die Stadtteile weiter beleben können.
Neu Zippendorf und das Mueßer Holz sind dieses Jahr beide in das Programm "Soziale Stadt" des Bundes, des Landes und der Stadt aufgenommen worden: Dadurch ist die Einrichtung eines Stadtteilmanagements möglich. Ziel in den nächsten drei Jahren ist es, die Stadtteile wirtschaftlich und sozial zu fördern und dabei Bewohner und andere Akteure, z.B. Gewerbetreibende, einzubeziehen.
Mit Krawatte und Jackett wartete das Managertrio jedoch nicht auf, als es sich jetzt in einer großen Runde mit anderen Beteiligten in der Astrid-Lindgren-Schule vorstellte. Und Dezernent Axel Höhn will sie denn auch eher als "Helfer" denn als Manager verstehen.
Um das soziale Management kümmern sich Dimitrij Avramenko und Steffen Mammitzsch. Beide sind Mitarbeiter der tragenden Organisationen Internationaler Bund (IB) bzw das Alternative Wohnen (AJW), mit denen die Stadt Schwerin zur Umsetzung des Projektes eine Kooperation eingegangen ist.
Mit im Boot sitzen die beiden Stadtteilbüros für Stadtplanung und Wohnumfeldverbesserung. Diese werden seit längerem von der Zukunftswerkstatt und der Stadt betrieben.Finanziert wird das Stadtteilmanagement durch die Programme "Soziale Stadt" und "Entwicklung und Chancen junger Menschen (E&C)".
Mit Hilfe vorliegender Statistiken wollen die "sozialen" Manager bis Ende Februar analysieren, welche Probleme und Wünsche es gibt. Sie planen zudem, Bewohner zu befragen und sich in Schulen und in den Freizeiteinrichtungen umzuhören. Avramenko sieht einen Schwerpunkt auch in der Einbindung von Bürgern, die keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen.
Ein erstes Ergebnis ist, dass sich Menschen vor allem Informationen wünschen. "Oft wissen die Leute zum Beispiel gar nicht, was welcher Verein tut." Erste Abhilfe haben die beiden schon geschaffen: Sie haben zweimal das Stadtteil-Infoblatt "Intern" herausgebracht. Darin haben sie u. a. die Geschichte der Stadtteile dargestellt und für Neuankömmlinge die Betriebskostenabrechnung auf Russisch erklärt. Das ist auch das Besondere: Die Zeitung enthält Artikel in Deutsch wie in Russisch.
"Es ist wichtig, das wir nicht nur für, sondern mit den Bewohnern etwas auf die Beine stellen", betonte Anne Ulrich vom Internationalen Bund. Und Heike Seifert, Amtsleiterin für Jugend, Soziales und Wohnen; sagte: "Es gibt hier ja schon viele Verbände und Vereine, die professionell Hilfe anbieten. Dieses Projekt dient daher auch dazu, um kritisch zu reflektieren." Denn Hilfe könne Menschen auch erdrücken.
Hilfe zur Selbsthilfe schwebt auch Gunter Scharf vor. Dazu gehört z. B. die Gewerbetreibenden zum gemeinsamen Handeln zu motivieren sowie eine neue Imageentwicklung. "Wir müssen daran arbeiten, dass Neu Zippendorf eine Adresse für den Einkauf wird", so Scharf.
Die drei Manager sind im Stadtteilbüro Neu Zippendorf, Rostocker Straße 5, zu erreichen.