Verein Alternatives Jugendwohnen eröffnet Tischlerwerkstatt


SCHWERIN Der Verein "Alternatives Jugendwohnen" (AJW), wurde 1991 gegründet und ist als Träger der freien Jugendhilfe seit 1992 in Schwerin tätig.
In der Gründungsphase hatte sich der Verein das Ziel gesetzt, Alternativen zur traditionellen Jugendhilfe in Mecklenburg-Vorpommem zu entwickeln und umzusetzen.
Auf diesem Wege sind zunächst einzelne Angebote entwickelt worden - September 1992 Jugendwohngemeinschaft Pokrent, November 1992 das ambulante Hilfezentrum in Schwerin, November 1993 die Werkstatt in Schwerin am Grunthalplatz und im Februar 1995 die Tagesgruppe in Schwerin -, die dann zu einer Jugendhilfestation vernetzt wurden. Mit den Angeboten der AJW-Jugendhilfestation sollen deren Mitarbeiterinnen, wenn notwendig, Kindern, Jugendlichen und deren Familien in schwierigen Lebenslagen hilfreich zur Seite stehen und mit ihnen an geeigneten Lösungswegen arbeiten. Dabei werden die hilfesuchenden Personen in ihrem Bestreben nach Autonomie respektvoll begleitet. Der Arbeitsansatz des AJW ist auf der Grundlage einer systematischen Sichtweise entwickelt worden. Diese sieht den Menschen vor dem Hintergrund seiner in der Familie erworbenen Lebensstrategien in Wechselwirkung mit seinem sozialen Umfeld.
Die Jugendwerkstatt Grunthalplatz wurde als Pilotprojekt des Landesjugendamtes und der Stadt Schwerin von 1993 1995 entwickelt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist die Werkstatt ein zusätzliches und vernetztes Angebot in Hilfen zur Erziehung, Hilfen für junge Volljährige und damit verbundener therapeutischer Maßnahmen für Jugendliche mit abwei chendem Verhalten, wie z.B. Straffälligkeit und/oder als Nachsorge der Kinder und Jugendpsychatrien. Das Angebot Werkstatt ermöglicht den Jugendlichen über sinnvolle Tätigkeiten, die nicht künstlich erzeugt werden müssen, gesunde soziale Beziehungen zu aktivieren. Schwerpunkt der Maßnahme Werkstatt wird auf praktische und theoretische Arbeiten als soziales Übungsfeld gelegt. Dabei werden die in den systemtherapeutischen Beratungen erarbeiteten neuen Handlungsmodelle und Verhaltensstrategien in der Werkstatt ausprobiert, reflektiert und korrigiert. Arbeit wird hier therapiebegleitend und -verstärkend eingesetzt. Zusätzlich können Zeiten von Beschäftigungslosigkeit bzw. die Zeit bis zur sinnvollen beruflichen Integration genutzt werden. Dadurch wurde erreicht, daß das eigene Dilemma und die scheinbare Ausweglosigkeit in beruflichen Perspektiven durchbrochen werden konnte. Somit wird Arbeitslosigkeit und Beschäftigungslosigkeit dieser Jugendlichen in Jugendhilfeaktivitäten als erschwerendem Problem entgegengewirkt. Es bewähren sich Tätigkeiten, die aus realen Arbeitsaufträgen für den eigenen Träger oder andere gemeinnützige Einrichtungen die Anforderungen als Arbeitnehmer abverlangen und üben.
Durch die Unterstützung von "WIR e.V." (Wirtschafts-Initiative Deutschland) ist es gelungen, einen weiteren Abschnitt der Werkstatt am 18. April 1997 zu eröffnen. Die Tischlerwerkstatt ermöglicht den Jugendlichen, den Umgang mit Holz intensiver auszuprobieren. Es ist ein wichtiges Ziel des Vereins, die Wirtschaft für seine Belange immer mehr aufzuschließen, um auch den Jugendlichen eine Chance zu geben, die nicht den traditionellen Weg der Berufsausbildung gehen oder gehen können.


Rotary spendete für die Jugend


Paulsstadt · Großzügige Geste des Schweriner Rotary-Clubs: Einen Scheck über 2000 Mark überreichten Rotary-Präsident Peter Dethloff und Schatzmeister Wolfgang von der Groeben dem Projekt "Alternatives Jugendwohnen". Dort werden ungelernte Jugendliche aus Pokrent, die teilweise aus schwierigen Verhältnissen stammen, in ersten Tischler- und Blecharbeiten geschult. Peter Dethloff: "Die. Jugendlichen haben dort die Chance, sich in ersten Schritten auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten." Von dem Geld soll eine dringend benötigte hydraulische Blechschere angeschafft werden. Die 35 Mitglieder des Rotary-Clubs hatten im vergangenen November einen Basar in der Schmiedestraße veranstaltet. Dort wurden' Pfannkuchen, Glühwein, Bücher und CDs verkauft. Der Erlös kam nun dem Jugend-Projekt am Grunthalplatz zugute. "Rotary ist ein Service-Club, der den Schwächeren in dieser Gesellschaft helfen will. Deshalb haben wir gerade dieses Jugendwohnen ausgewählt", so Präsident Dethloff. Bereits im letzten Jahr hatten die Mitglieder 5000 Mark an die Werkstatt gespendet.